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Hortensia

Der Atem der Bronze

Skulpturengarten
Hortensia - Der Atem der Bronze

Die Grazer Bildhauerin Hortensia bietet in ihren Arbeiten der Form eine Bühne - sie 
beschreitet damit einen neuen, lebendigen Weg der Übertragung der menschlichen Figur 
in die Plastik. Sie schafft klassisch-figurative Arbeiten, die sich durch Formreduktion und Strenge, fallweise Archaik, absolute technische Sicherheit und volle Beherrschung der künstlerischen Mittel auszeichnen.

Hortensia, die aktuell in Wien und Bad Gams lebt und arbeitet, studierte bei Josef Pillhofer in Graz und war die letzte Schülerin von Fritz Wotruba an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit Mitte der 1970er-Jahre ist sie als selbstständige Bildhauerin und Zeichnerin tätig. Wie ihre beiden großen Lehrer geht sie wieder einen Schritt weiter, denn ihre Skulpturen zeigen nicht mehr eine Bruchlinie zwischen reiner Form und Naturstudium auf. Konsequent eigenwillig und frei von kurzlebigen Trends ist ihre Herangehensweise.

Hortensia lenkt den Blick der Betrachter in eine dreidimensionale Welt. Wie sie das erreicht, ist letztlich auf ihre Beharrlichkeit zurückzuführen, sich immer wieder auf die wesentlichen Formzusammenhänge zu beschränken und in ihren Skulpturen die wichtigen Teile aufeinander zu beziehen. Ihre Chiffren sind Linien, Winkel,  Verhältnisse und Raumbezüge. Und dennoch bleibt es zuletzt wohl noch ihr eigenes Geheimnis, ihre Skulpturen schlussendlich zu einem großen Ganzen zu formen, bevor sie durch den Bronzeguss endgültig werden.

Die Ausstellung zeigt unter anderem die 2022 von Hortensia geschaffene Skulptur „Große Einsamkeit“ erstmalig in Bronze. Die große sitzende Figur bildet dreidimensional im Raum klar konturierten Querschnitte, diese tragen die sehr reduzierten Elemente der Figur, deren große Anziehungskraft durch die innewohnende Harmonie bestimmt wird. Ebenfalls erstmals wird die lebensgroße Skulptur der Christine Lavant gezeigt, deren legendäre tiefe Freundschaft zu Werner Berg sich in Wort und Bild der beiden Künstler geäußert hatten. Der archaische Ausdruck ihrer Gestalt und die geistige Schaffenskraft der Dichterin hat Hortensia im Jahr 2015 zur Schaffung dieser Skulptur inspiriert. In der Ausstellung werden auch die Baupläne, die als Vorlage für die Figur dienten, sowie die „kleine Skulptur der Christine Lavant“ zu sehen sein: die feine zierliche Frau mit dem starken Wort und die Umsetzung ihrer Gestalt zu klarer Form und Schärfe  - der „Atem der Bronze“ ist in dieser Skulptur besonders zu spüren.

Seit 2015 sind die Werke von Hortensia in ihrem „Skulpturenhaus Hortensia“ in Bad Gams zu sehen. 2018 wurde ihr von Bundespräsidenten Alexander van der Bellen für ihr „umfassendes künstlerisches Schaffen“ das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

Öffnungszeiten
01. Mai – 31. Oktober 2024
Di-So: 10-18 h

Weitere Ausstellungen 2024

Christine Lavant & Werner Berg