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Spaziergang

Entstehungsjahr: 1932
Spaziergang

Eine längst verloren geglaubte Welt bevölkerte Werner Bergs Skizzenblätter. Im Holzschnitt sollte diese Welt im reinen Schwarz-Weiß auferstehen, „Wirklichkeit unserer Tage“ werden. Dabei galt es, in dieser ältesten Drucktechnik jeden Anschein von Altmeisterlichkeit zu vermeiden, „unmittelbar und unverfälscht“ sollten die Holzschnitte die kleine neue Welt wiedergeben. Werner Berg gelang dies, indem er die Linie der Zeichnung zum Umriss der einfachen schwarzen Fläche werden ließ.

Wie in den zeitgleich entstandenen Ölbildern, in denen sich Werner Berg auch um größtmöglich flächige Wirkung bemühte, war die Wirkung des Schwarz als reine Fläche sein Ziel im Holzschnitt. Um diese Flächigkeit zu erreichen, mußte jede Spur des den natürlichen Lichteinfall imitierenden Hell-Dunkels, sei es in Form von plastische Wirkung erzeugenden Schraffuren, sei es aber auch von schlaglichtartig einen Körper dem Dunkel entreißenden Weiß-Partien, vermieden werden. 

Der Holzschnitt wurde zu Werner Bergs bevorzugtem Ausdrucksmittel, weil diese Technik wie keine andere seinem Programm der Flächigkeit entgegenkam.